Tejbele


Tejbele lebt ein unspektakuläres Leben im Stedtl. Ihr Mann geht eines Tages für immer weg, aber da er noch lebt, kann sie nicht wieder heiraten. Ihre gros- se Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit bleibt unerfüllt. Der einzige Ausweg liegt für sie in der Phantasie und der Spiritualität.

Diese Sehnsucht nützt der Hilfslehrer Alchonon schamlos aus, als er sich als Dämon ausgibt, um von Tejbele Besitz zu nehmen. Der kümmerliche Nichts- nutz entwickelt als Dämon ungeahnte Kräfte. Was als Betrug beginnt, wandelt sich immer mehr zu einer wahren Liebesgeschichte, leidenschaftlich handfest, leicht und unbekümmert, doch stets auf die von Alchonon geschaffene Phan- tasiewelt beschränkt.

Was ist das wahre Leben? Das „normale“ für alle sichtbare Leben, oder das verborgene Leben unserer Wünsche und Vorstellungen? Und kann dieses ver- borgene Leben einen Moment überdauern? Und kann die eine ohne die andere Welt bestehen?

Maria Thorgevsky und Dan Wiener entwickeln, wie schon bei „75 000“ nach Sholem Alejchem, nicht nur eine neue Übersetzung eines jiddischen Stoffes, sondern auch eine eigene neue Umsetzung der literarischen Urfassung. Mit einfachsten Mitteln und viel Musikalität wird Tejbeles erstaunliche und emo- tional berührende Geschichte auf der Bühne erlebbar.

8. & 9. Januar 2015 im Theater Basel, Kleine Bühne